Die Bertha von Suttner Privatuniversität setzt den Fokus der Suttnertage 2024 auf Identität und gesellschaftlichen Wandel. Es werden Themen besprochen, die im Sinne unserer Namensgeberin nahe am Menschen sind. Um zwei wesentliche Anliegen Bertha von Suttners zu bedienen, sollen Aspekte wie Ausgrenzung und Frieden verbunden und in den Themen der Suttnertage widergespiegelt werden.

Ein Zitat Bertha von Suttners lautet “Merkwürdig, wie blind die Menschen sind! Die Folterkammern des finsteren Mittelalters flößen ihnen Abscheu ein; auf ihre Arsenale aber sind sie stolz.” Ihre Einstellung zu unkritischem Denken wird hier verdeutlicht. Hier setzen die Suttnertage an, es soll mit kritischem Blick auf gesellschaftlich relevante Themen geschaut und es sollen wesentliche, unter Umständen im (professionellen) Alltag unterschätzte Aspekte bewusst angesprochen und kontextualisiert werden. Als Entwicklungsraum für die Gesellschaft der Zukunft sieht sich die Bertha von Suttner Privatuniversität in der Pflicht, eine Plattform für Austausch zu bieten und einen Diskurs auf Augenhöhe anzuleiten.

Als Auftakt der Tagungsreihe werden sich die Suttnertage 2024 mit dem Thema der Spannungsfelder, in denen sich die psychosozialen Professionen Psychotherapie, Sozialarbeit, Pädagogik und Psychologie bewähren müssen, auseinandersetzen. Zusätzlich wird ein Fokus auf Identität und gesellschaftlichen Wandel gelegt.

Denn komplexe Identitäten entwickeln sich individuell im Laufe des Lebens und wesentlich auch in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, ihren Identitätsnormen und Rollenbildern sowie entsprechenden Zuschreibungen. Nicht erst die jüngsten lokalen, nationalen und globalen Veränderungen dynamisieren gesellschaftlichen Wandel, sondern ebenso private und professionelle Herausforderungen und Biographien. Sie dynamisieren auch Identitäten und setzen sie mithin unter Druck. Zugleich können sich Beharrungskräfte verstärken. Fragen, die daraus entstehen, werden in allen psychosozialen Berufen verhandelt.

Ein entscheidendes Moment professioneller Hilfe ist die Anerkennung der Komplexität von Identität und die Berücksichtigung von Faktoren wie Kultur, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter oder sozioökonomischer Status. Die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen verändern auch Identitäten. Sie fördern die Akzeptanz von bisher gesellschaftlich verdrängten Identitätsformen oder setzen sie einem abwertenden Diskurs aus – Vieles oft parallel. Gleichzeitig werden Personen durch Krieg und Verfolgung aus ihrem bisherigen Leben gerissen, müssen sich in einem anderen Staat einfinden, den Verlust von nahen Personen betrauern. Sie sind von diesen Traumatisierungen massiv beeinflusst.

Im Rahmen der Suttnertage 2024 soll eine Auseinandersetzung mit diesen Prozessen passieren. Es wird diskutiert, wie die Psychotherapie, Sozialarbeit, Pädagogik und Psychologie darauf reagieren können. Und wir erfahren, wie Menschen mit den sozialen Herausforderungen ihrer Identität umgehen.